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Von Werthaltungen erfahren und sich für Solidarität einsetzen

Teilkompetenz RU 4 . Klasse

Die Schülerinnen und Schüler können von verschiedenen Werthaltungen erfahren, davon erzählen und sich für Solidarität einsetzen.

Lebensweltbezug

Kinder erleben, dass Werte wie Solidarität, Respekt, Aufrichtigkeit und Verlässlichkeit wichtig sind. Wo verschiedene Kulturen zusammentreffen, werden unterschiedliche Wertekataloge erfahrbar.
Kinder finden sich wie Jugendliche und Erwachsenen immer wieder in Dilemmasituationen, wenn unterschiedliche Werte zu einander in Konflikt stehen. Solche Dilemmata können lähmen und blockieren.
Durch Perspektivenwechsel lernen die Schülerinnen und Schüler, Widersprüchlichkeiten auszuhalten und Kraft und Klarheit für ihre Entscheidungen zu gewinnen.

Inhaltsaspekte

Von biblischen und gesellschaftlichen Werten erfahren:

  • Die 10 Gebote (Tora als Weisung zum guten Leben) Ex 20,2-17 / Dtn 5,6-21 (Querverweis D4.)
    «Vertikale» Gebote – Beziehung zu Gott und «horizontale» Gebote – Beziehung zu den Mitmenschen und zur Mitschöpfung
    Welche Bedeutung haben die 10 Gebote heute noch? Welchen Sinn können Schülerinnen und Schüler in den 10 Geboten entdecken?
    • Dreifaches Liebesgebot Mt 22,34-40; Lev 19,18, Schutz der Schwachen, Mitgefühl … (Querverweise C3. / A7.)
    • Zuverlässigkeit, Fleiss, Gesundheit, Erfolg, Freiheit, Solidarität …
  • Werte aus anderen Religionen und Kulturen (siehe Kompetenzbereich E)

Wertekonflikte:

  • Gut und Böse (Kain und Abel Gen 4,-16) (Querverweise A8. / E5.)
    Böses nicht mit bösem vergelten – Gott schützt Kain mit einem Zeichen
  • das Gewissen und die innere Stimme
  • Versöhnung:
    Aspekte von Versöhnung wie: Gewissen, bereuen, Fehler einsehen und eingestehen, sich entschuldigen, einen Fehler wiedergutmachen, um Verzeihung bitten … (Querverweis B2. / B4. / E8.)
    Wie kann ich mit Gott und den Menschen wieder ins Reine kommen? Sind meine Fehler, ist meine Schuld meine Privatsache, oder betrifft es die/den anderen auch? Wie wirkt Schuld auf die Gemeinschaft? Kennen wir Formen der «öffentlichen» Versöhnung, der Versöhnung in der Gemeinschaft?
  • Kath. Sakrament der Versöhnung (Busse, Beichte), evang.-ref. Formen der Versöhnung (Bruderbeichte, Vergebungsbitten …) (Querverweis B4. und D4.)
  • Begrenzung von Gewalt Gen 6,5-9,17 (Gottes Bund mit Noah besonders Gen 9,11-17)
  • Vater unser / Unser Vater – Bitte «und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldner» (Querverweis B2. / B4.)
  • Sich für andere stark machen, wenn andere schlecht, ungerecht behandelt werden. Vergl. Die Goldene Regel Mt 7,12 oder das dreifache Liebesgebot Mt 22,37-39
Umsetzungsimpulse
  • Philosophieren: «Theologisieren und Philosophieren»
    • Wann fördert ein Wert Leben und Entfaltung? Wann gefährdet oder behindert ein Wert Leben und Entfaltung?
    • Sind alle Werte gleich wichtig?
    • Muss ich zu anderen immer freundlich sein?
    • Warum soll ich auf andere Rücksicht nehmen?
    • Warum soll ich «gut» sein?
    • Wie ist das Sprichwort zu verstehen: «Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein?» (Spr 26,27; Spr 28,10)
  • Alltagssituationen bedenken – Erkenntnisse zu Werten anwenden.
    • Werte in Alltagsszenen darstellen und hinterfragen.
    • Situationen aus dem Schulalltag bedenken und nach christlichen Werten (die Goldene Regel, das dreifache Liebesgebot… s.o.) bearbeiten – ergänzend mit alternativen Wertekatalogen vergleichen.
  • 1 bis 2 Gebote exemplarisch betrachten und in den Alltag von Schülerinnen und Schülern übersetzen.
    • Erarbeiten warum/wann/in welchen Situationen die Einhaltung des Gebotes Sinn macht und wie dies das (Zusammen-) Leben fördert.
    • Und erarbeiten, warum und wann / in welchen Situationen die Einhaltung von Geboten nicht sinnvoll ist...

(Die 10 Gebote nicht als Verbote und Einengung von Freiheit, sondern als Schutz des Lebens und Ermöglichung von Freiheit – ethisches Handeln an konkreten Lebenssituationen und «übergeordneten» / höchsten Normen und Werten orientieren – vergl. Lk 10: Priester und Levit orientieren sich hingegen an nachgeordneten Reinheitsvorschriften)

  • Dilemmageschichten spielend erfahrbar machen, sowie unterschiedliches Verhalten und dessen Folgen bedenken und diskutieren.
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