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Tod und Auferstehung / Propheten- und Apostelgeschichten / Konfessionsbildungen

Teilkompetenz RU 6 . Klasse

Die Schülerinnen und Schüler verstehen verschiedene Bezüge zu Tod und Auferstehung Jesu und reflektieren ihre eigene Haltung zum Thema Tod.  
Die Schülerinnen und Schüler lernen prophetische Gestalten und die Geschichte der Apostel, wie in der Bibel davon erzählt wird, kennen.
Die Schülerinnen und Schüler können ausgewählte Themen der Kirchengeschichte herausarbeiten, einen historischen Überblick erstellen und Zusammenhänge darstellen.

Lebensweltbezug

An Wegkreuzen oder über Darstellungen via unterschiedliche Medien entdecken die Schülerinnen und Schüler Abbildungen vom Sterben Jesu. Sie stellen Fragen dazu, wie etwa die Frage nach dem “INRI”, nach dem Hintergrund des Todes Jesu oder generell nach dem Sterben, etwa wenn ein Haustier oder ein Familienmitglied stirbt.
Schüler und Schülerinnen entwickeln zunehmend ein Gefühl für Geschichtlichkeit, für das Werden von Sachverhalten und gesellschaftlichen Gegebenheiten. Sie sehen die grösseren Bögen immer besser und interessieren sich zunehmend für Zusammenhänge. Das kann auch zur Frage führen, wie Geschichten bis in unsere Tage überliefert wurden. Die Schülerinnen und Schüler werden zunehmend sensibel für Missstände in der Gesellschaft. Sie können eine Sensibilität dafür entwickeln, wie auf schwierige Strukturen und Systeme reagiert werden kann.
Immer stärker taucht die Frage auf, wie neues Wissen über Zusammenhänge mit dem bisherigen Welt-, Menschen- und Gottesbild verknüpft werden kann. 

Inhaltsaspekte

Biblische Geschichten kennenlernen:  

  • Tod und Auferstehung Jesu: Abschied und Wiedersehen Joh 16, 16-33; Hinwendung zum Vater und die Bitte um Eins-Sein Joh 17, 1-24; Gefangennahme und Verhör Joh 18; Folter, Kreuzigung und Begräbnis Joh 19; Das leere Grab, die Erscheinung vor Maria und jene vor den Jüngern Joh 20; Es geht weiter Joh 21 (Querverweise A5. / A9. / D4. / D8. / E4.)
    • Wie werden in der Bibel Tod und Auferstehung Jesu thematisiert?   Wie verstehe ich Tod und Auferstehung Jesu heute? Wie war das früher (z.B. in der 2. Klasse)? Welche Vorstellungen verbinden Menschen heute mit Tod und Auferstehung, welche sind hilfreich, welche machen Angst?  Was macht man auf einem Friedhof? Was erzählen Gräber und Grabsteine? Welche Abdankungsformen sind an einem spezifischen Ort üblich?
    • Weitere mögliche biblische Bezüge zu Tod und Leben: Alles hat seine Zeit Koh 3, 1-11; Ewiges Leben Joh 3, 16; Weizenkorn, das in die Erde fällt Joh 12,24; Gott wird abwischen alle Tränen Offb 21;3-4 (Querverweis zu E 4, Geburt, Leben, Sterben)
  • Apostelgeschichte und Paulus: Reisen des Paulus / Paulusgeschichten (Römische Ordnungsmacht, Geografie Israels, wirtschaftliche Situation etc.)
    Personen um Jesus (Zöllner, Pharisäer, Zeloten, Sklaverei, Stellung der Frauen, etc.)
  • Propheten: Elija 1 Kön 17-21; Jesaja, Jeremia; Prophetinnen: Noadja Neh 6, 14; Mirjam Ex 15; Debora Ri 4-5; Hulda 2. Kön 22
    • Welche Aufgaben haben die Propheten und Prophetinnen? Welche Erfahrungen machen Propheten, Prophetinnen mit den Menschen, mit sich selbst und mit Gott? Welche Hoffnungen, Sehnsüchte Fragen und Zweifel haben die Figuren und wie artikulieren sie diese? Wer erhebt heute die Stimme gegen Ungerechtigkeit? Welche Erfahrungen mache ich, wenn ich mich gegen Unrecht (gegen mich selbst und gegenüber anderen) wehre?

Kirchengeschichte:

  • Entstehung der christlichen Konfessionen und die Bewegung der Ökumene: Schisma 1054, Reformation, Gegenreformation mit wichtigen Gestalten (Zwingli, Luther, Calvin, Vadian, Katharina von Zimmern, Katharina von Bora); “katholische” Kirchenreformen (Cluny, Waldenser, Franziskus); Wie formulieren Christen und Christinnen in unterschiedlichen Kontexten, was sie glauben und was ihnen heilig ist? (z.B. Apostolikum, Überzeugungen der Reformationszeit (z.B. 4 Soli: sola fide, sola gratia, sola Christus, sola scriptura), zeitgenössische Credos z.B. Kurt Marti, Dorothee Sölle, Credos auf Social Media z.B. Instagram)
    • Wo sind Spuren kirchengeschichtlicher Entwicklungen und Prozesse in Bezug auf Konfessionen und Ökumene bis heute in der Schule, in den Quartieren, im Dorf, in der Stadt sicht- und spürbar?  Welche Erfahrungen mache ich, wenn ich andere Traditionen kennenlerne? (Querverweis B7. Übersicht über die Konfessionen)
    • Auf welche Fragen geben die Bekenntnisse eine Antwort? Wie kann ich über Dinge reden, die mir heilig sind?

Kirchenjahr:  

  • Ewigkeitssonntag/Allerheiligen
    • Wie wird an die Verstorbenen erinnert? Brauchtum von Allerheiligen und Ewigkeitssonntag; Erinnerungskultur
Umsetzungsimpulse
  • Nachdenken über den Tod Jesu und was Auferstehung bedeuten kann. Welches waren die politischen Hintergründe? Welche Bezüge zum AT fallen auf?
  • Wie gestaltet sich das Ende eines Menschenlebens, wo und wie sterben Menschen? Den Friedhof besuchen und unterschiedliche Gräber anschauen, Beerdigungsrituale und Bestattungsformen kennen lernen.
  • Danach fragen, welche Funktion Traditionen rund um den Tod eines Menschen haben, was sie zum Ausdruck bringen. Sich überlegen, was hilfreich ist, um als Hinterbliebene weiter leben zu können.
  • Prophetengeschichten erzählen und spielen lassen und wahrnehmen, wie es in der Rolle der Prophetin/des Propheten anfühlt. Nach Eigenschaften fragen, die ein Prophet/eine Prophetin braucht, um seine Aufgabe zu erfüllen.
  • Die Reisen des Paulus kennenlernen. Wie Paulus Briefe schreiben. Mit anderen Menschen darüber ins Gespräch kommen, was wichtig zum guten Zusammenleben ist.
  • Kirchengeschichtliche Aspekte rund um die Reformation kennenlernen und Zeugnissen der Zeitgeschichte auf die Spur kommen, z.B. über kirchliche Gebäude, Lieder, Bibliotheken, Ausstellungen etc.
  • Darüber nachdenken, was das neue Wissen und die neuen Erfahrungen für mich selbst, für die Gesellschaft in der Region und für die Welt im globalen Sinn bedeuten könnten.
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