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In den Dialog mit Menschen aus anderen Religionen treten.

Teilkompetenz RU 8 . Klasse

Die Schülerinnen und Schüler treten in den Dialog mit Menschen mit unterschiedlichen religiösen und säkularen Vorstellungen, Überzeugungen und Ausdrucksweisen.

Lebensweltbezug

Spätestens in der Oberstufe vermischen sich die Klassen der Primarstufe und die Schülerinnen und Schüler kommen mit Jugendlichen aus einem weiteren sozialen Umfeld in Kontakt. Dabei begegnen sie auch vermehrt verschiedenen Religionen und Kulturen und unterschiedlichen Lebensweisen.

Entwicklungsbezogen verändert sich bei den Jugendlichen in diesem Lebensalter der eigene Horizont. Einem Teil der Jugendlichen fällt es leichter, die Anliegen, Bedürfnisse und Fragen aus einer anderen, ihnen zunächst fremden Perspektive zu erkennen. Bei anderen Jugendlichen lassen sich Verengungen bis hin zu fundamentalistischen Positionen erkennen. Was zuvor vertraut war, kann dabei auf Ablehnung stossen - und was fremd war auf Interesse. Diese Ambivalenz ist oftmals Teil der Schulklassen und der inhaltlichen Auseinandersetzung. Gerade deshalb ist es in dieser Phase wichtig, sich an das Einnehmen von verschiedenen Perspektiven zu gewöhnen, und eine Dialogfähigkeit für den Umgang mit anderen Menschen und ein gewisse Ambiguitätstolerant zu entwickeln.

Inhaltsaspekte

Wie wird der Glauben im Leben eines Menschen sichtbar? Wie lassen sich verschiedene Glaubensrichtungen in einen Dialog bringen? Mit welcher Haltung begegne ich Glaubensüberzeugungen, die ich nicht teile oder die ich nicht verstehe?

  • Religionsdialog – Haltungen und Umsetzungsmöglichkeiten
  • Begegnungen mit Menschen aus anderen Religionen und Traditionen (Querverweis B9. Religiöse Biographien) (Islam z.B. Imam von Wil)
  • Besichtigungen von religiösen Stätten (Querverweise B3. / B4. / E3.)
  • Recherchen (online oder in Literatur)
  • Interviews mit Menschen aus anderen Religionen und Traditionen
  • Religion als Institution und Religiosität als subjektiver Zugang kennenlernen und unterscheiden (Querverweis B6. Annäherung an die eigene Spiritualität)
  • Unterschiedliche Festlegungen auf Bekenntnisse und Dogmatik in verschiedenen Religionen und Religionsgemeinschaften erkennen und auf Chancen und Risiken bezüglich ihrer Dialogfähigkeit untersuchen (aufbauend auf E6.)
Umsetzungsimpulse
  • Verschiedene Menschen werden als "exemplarische Beispiele” (nicht als Vertretende einer Religion, deshalb keine – oder zumindest nicht nur – Amtspersonen) in die Klasse eingeladen. Dabei ist es wichtig, diese Besuche bezüglich der Gesprächshaltung und den konkreten Fragen gut vorzubereiten.
  • Die Jugendlichen besuchen institutionelle Vertreterinnen an ihren Wirkungsstätten: Kirche, Synagoge, Moschee, buddhistischer oder hinduistischer Tempel. (Auch hier ist es wichtig, diese Besuche bezüglich der Gesprächshaltung, dem Verhalten vor Ort und den konkreten Fragen gut vorzubereiten.)
  • Vertiefend zu den Besuchen können Rechercheaufträge zu den Religionen erteilt oder vorbereitend Interviews und Portraits der Personen gelesen werden.
  • Mit den Schülerinnen und Schülern Institutionen des interreligiösen Dialoges kennenlernen: Runder Tisch der Religionen St. Gallen, Züricher Institut für interreligiösen Dialog ZIID, Haus der Religionen in Bern
  • Durch Lesen von Beschreibungen des Christentums (z.B. in Büchern zu den sogenannten Weltreligionen) erkennen, dass allgemeine Beschreibungen anderer Religionen nicht auf alle Angehörigen der jeweiligen Religion zutreffen.
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