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Eigene Glaubensüberzeugungen in Beziehung zu anderen Vorstellungen setzen.

Teilkompetenz RU 9 . Klasse

Die Schülerinnen und Schüler können die eigene Glaubensüberzeugung wahrnehmen, beschreiben und in Beziehung zu anderen Vorstellungen setzen.

Lebensweltbezug

Spätestens in der Oberstufe vermischen sich die Klassen der Primarstufe und die Schülerinnen und Schüler kommen mit Jugendlichen aus einem weiteren sozialen Umfeld in Kontakt. Dabei begegnen sie auch vermehrt verschiedenen Religionen und Kulturen und unterschiedlichen Lebensweisen.
Entwicklungsbezogen verändert sich bei den Jugendlichen in diesem Lebensalter der eigene Horizont. Einem Teil der Jugendlichen fällt es leichter, die Anliegen, Bedürfnisse und Fragen aus einer anderen, ihnen zunächst fremden Perspektive zu erkennen. Bei anderen Jugendlichen lassen sich Verengungen bis hin zu fundamentalistischen Positionen erkennen. Was zuvor vertraut war, kann dabei auf Ablehnung stossen - und was fremd war auf Interesse. Diese Ambivalenz ist oftmals Teil der Schulklassen und der inhaltlichen Auseinandersetzung. Gerade deshalb ist es in dieser Phase wichtig, sich an das Einnehmen von verschiedenen Perspektiven zu gewöhnen, und eine Dialogfähigkeit für den Umgang mit anderen Menschen und ein gewisse Ambiguitätstolerant zu entwickeln.

Inhaltsaspekte

Wann ist Religion lebensförderlich? Unter welchen Umständen wird Religion lebensfeindlich? Auseinandersetzung mit religiösen Phänomenen ausserhalb der grossen Religionen. Wie politisch darf Religion sein? Ist Gewalt aus religiöser Perspektive zu legitimieren? Warum binden sich Menschen an eine Religionsgemeinschaft? Wie weit sind wir bereit, unser Leben an den Regeln einer Religionsgemeinschaft auszurichten – oder uns einzuschränken?  Welche Sondergemeinschaften sind heute aktuell (und vermögen es, Menschen zu vereinnahmen?)

  • Religion ohne Gott / säkulare Formen von Religiosität in Musik und Kunst (Querverweis D9.)
  • Theologie der Befreiung / politische Theologie
  • Neue religiöse Bewegungen / religiöse Sondergemeinschaften (Querverweise B7. / B8.)
  • Extremismus in Religionen (Querverweis D9. Religiöse Konflikte)
Umsetzungsimpulse
  • Etymologische und religionswissenschaftliche Analyse von Religion (auf Begriffsebene ebenso wie auch auf Ebene der Phänomene): was ist Religion eigentlich?
  • Die Schülerinnen und Schüler suchen religiöse Strukturen oder Praktiken in anderen Zusammenhängen wie z.B. im Sport und der damit verbundenen Fankultur. Oder sie suchen in einem virtuellen oder realen Museumsbesuch nach religiösen Motiven, die in den Kunstwerken verwoben sind.
  • Viele Musikclips enthalten explizite oder implizite Bezüge zu Religion oder Gott (z.B. Unheilig – Der Himmel über mir oder Kanye West – Jesus Walks). Zusammen mit den Schülerinnen und Schülern wird ein Musikvideo visioniert und auf dessen religiöse Ausrichtung überprüft.
  • Die Jugendlichen setzen sich mit Formen von Extremismus und Terrorismus im Zusammenhang mit Religion auseinander.
  • Die Jugendlichen überprüfen die Begriffe “Sondergemeinschaften”, “Neue religiöse Bewegungen” und “Sekte” kritisch.
  • Die Schülerinnen und Schüler lernen via eine Checkliste (dem früheren “Sektenbarometer”) Kriterien und Indikatoren für religiöse Gruppen kennen.
  • Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit aktuellen / relevanten Sondergemeinschaften aus den Bereichen Religion, Esoterik und Therapie/Gesundheit auseinander.

Material auf reli.ch (Zugangsdaten erforderlich)

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