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Eigenen Glauben beschreiben und mit christlichen Glaubensvorstellungen vergleichen

Teilkompetenz RU 9 . Klasse

Die Schülerinnen und Schüler können den eigenen Glauben beschreiben, mit biblischen und christlichen Glaubensvorstellungen vergleichen und reflektieren. 

Lebensweltbezug

Jugendliche von der 7. bis zur 9. Klasse befinden sich mitten in der Pubertät. Diese Umbruchsphase ist oftmals mit Unsicherheiten und Stimmungsschwankungen verbunden. Viele Jugendliche suchen nach Orientierung und Identität. Dabei verhalten sie sich – zwischen Suche nach Geborgenheit einerseits und Abgrenzung von der Erwachsenenwelt andererseits – aus Sicht von Erwachsenen oft widersprüchlich.  

Das betrifft auch den Glauben: Nach dem Abschied vom Kindheitsglauben bedarf es zum Beispiel schlüssiger Konzepte, wie Gott sich ins verändernde Weltbild integrieren lässt bzw. wie mit bleibenden Widersprüchlichkeiten umgegangen werden kann. Die intellektuellen Fähigkeiten hierfür sind vorhanden. Jugendliche haben teilweise Mühe, die sich stark verändernde Körperlichkeit zu akzeptieren. Die Einstellung zu ihrer Geschlechtlichkeit ist abhängig von Erfahrungen mit sich selbst, mit Gleichaltrigen, in der Familie und in der Gesellschaft insgesamt. Deshalb ist es wichtig, dass Jugendliche durch sozial-interaktive Lernformen Impulse erhalten, ihr Rollenverhalten in Familie, Schule und anderen sozialen Gruppen (inkl. der Glaubensgemeinschaft) zu erproben und reflektieren.

Inhaltsaspekte
  • Glaube entwickelt sich – Wie hat sich der Glaube bei anderen und bei mir entwickelt?
  • Christinnen und Christen glauben: Gott begleitet die Menschen – in der Bibel, im Alltag. Wie begleitet Gott die Menschen? Wie kann Gott spürbar werden?  
  • Auseinandersetzung mit Glaubensvorstellungen: Welchen Glaubensüberzeugungen stimmen wir /ich zu? Welche lehnen wir /ich ab und warum? Im Blick auf Gott, Jesus, Heiligen Geist? Zum Beispiel:  
  • Was imponiert mir bei Jesus? Inwiefern kann Jesus ein Vorbild sein?  
  • Aus welchem Geist leben wir, lebe ich? Was gibt mir Kraft? Ist für mich ein (mein) Beruf auch eine (meine) Berufung?
  • Glaubensbekenntnisse anderer Menschen und das eigene Bekenntnis, den (eigenen) Glauben formulieren. (Querverweis D6.)
  • Sorgen und Sehnsüchte, geglücktes gelingendes Leben: Ansprüche, Widersprüche und Wünsche im eigenen Leben – den Umgang damit lernen
  • Umgang mit der eigenen Sterblichkeit (Querverweise A5. / D4. / D6. / D8.)
  • Bibelstellen:  

 

Umsetzungsimpulse
  • Ausgehend von Wimmelbildern setzen sich die Jugendlichen mit der Frage auseinander, wo im Alltag der Menschen Gott eine Rolle spielt. Sie interviewen andere Menschen (z. B. Sozialarbeitende, Verwandte, Pfarrer, Kunstschaffende etc.) zu Gott in deren Leben und werden so für die Alltagsgegenwart Gottes sensibilisiert. Anschliessend halten sie selbst durch Fotografien oder Zeichnungen Situationen fest, in denen Gott eine Rolle spielt. Sie fügen die Bilder zu einer Collage zusammen, die sie mit Beschreibungen versehen. Im Zentrum der Collage stehen sie selbst mit der Frage, wo Gott in ihrem Leben präsent ist. Die Collagen können für eine Ausstellung und später für den weiteren Lehr- und Lern-Prozess verwendet werden. Mit ihnen kann auch die Brücke zu anderen Themen aus dem aktuellen Zyklus geschlagen werden.  
  • Evtl. ist ein Lebensbuch zum Abschluss der Schuljahre zu gestalten möglich – mit meiner Biografie und alles, was dazu gehört, mit meinen bisherigen Erfahrungen, mit meiner Gegenwart und meinen Wünschen für die Zukunft. Im Lebensbuch haben auch für mich wichtige Menschen und bedeutsame Überzeugungen und Glaubenssätze Platz. Dieses Lebensbuch kann auch digital gestaltet werden.
  • Einen eigenen Text verfassen: Und was glaube ich selbst? Woran glaube ich?

Material auf reli.ch (Zugang erforderlich)

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